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Themen | Grünler, Jutta | 23.05.2023

Freiluftausstellung „+/- 1900 Aufbruch der Moderne" - Rundgang im Städtle (12.05.2023)

Am Freitag, dem 12.05.2023 um 18:00 Uhr traf sich eine Gruppe von 15 Interessierten zum Rundgang durch die Freiluftausstellung „+/- 1900 Aufbruch der Moderne" im Städtle. Albrecht Rieß, Stadtrat und 2. Vorsitzender der Freien Wähler begrüßte die Anwesenden. Ein Ziel der Freien Wähler sei, in regelmäßigen Veranstaltungen interessante Einblicke in die Stadt Lauffen zu ermöglichen. Nach Besichtigung der Firma Schunk im Februar, dem Austausch mit Sarina Pfründer im März stehen nun Aspekte der baugeschichtlichen Entwicklung des Städtles an. Dank an Stadtrat Jürgen Reiner, der als Vorsitzender des Heimatvereins Lauffen die Stationen der Ausstellung zusammengestellt hat und selbst erläuterte.2023_Baukultur_1
Station 1 „Historische Apotheke“ mit historistischer Ausmalung im Stil der Neo-Renaissance. Im Laufe des 19. Jahrhunderts teilte sich die Zuständigkeit für Gebäudeplanung in Bauingenieurwesen und Architektur. Aufgabe der Architekten war die Gestaltung einer bedeutungsvollen Fassade z.B. mit klassischen Mustern oder Elementen. 2023_Baukultur_2Dies ist an der 2. Station „Rathausstraße 2“ mit korinthischen Säulen, manieristischen Voluten und barocken Ohrengewänden sichtbar. 2023_Baukultur_3Das Lauffener Erkerhaus an der 3. Station „Organisches Bauen versus Ornament“ weist mit dem Logo der Stuttgarter Bauausstellung von 1908 auf einen neuen Umgang mit dem Raum im Zeitalter der Moderne hin. Dieser Ort weckte bei den Teilnehmenden Erinnerungen an frühere Nutzung rund um den „Marktplatz“: Kindergarten, Polizeistation, Notariat und öffentliches Wannenbad. Station 4 „Verkehrswege“ direkt am Neckar gelegen zeigt, wie sich die Moderne mittels Kanal und Kanalbrücke Bahn brach. 2023_Baukultur_3Der Neckar hat insgesamt 27 Staustufen. Für die aktuelle Schiffslänge von 105m kann die sanierungsbedürftige Kanalbrücke in ihrer aktuellen Länge erneuert werden. Das Lauffener Brückenfest gibt es seit 1976.
Anhand der 5. Station „Zementwarenfabrik im Naturschutzgebiet?“ wurde klar, dass früher die Landschaft nicht in Nutzungsgebiete eingeteilt war. Seit der „Charta von Athen“ von 1933 wurden Natur-, Industrie-, Wohn- und Verkehrsbereiche funktional getrennt ausgewiesen. Dies ermöglicht eine gezielte Siedlungsentwicklung. Einige Teilnehmende erinnerten sich am Neckarufer an das Bad im Neckar und dem Spiel auf der Insel.
An der letzten Station 6 „Beton – der Baustoff der Moderne“ wurden die neuen baulichen Möglichkeiten durch die Erfindung des Stahlbetons 1867 unter Verwendung von Moniereisen dargestellt. 2023_Baukultur_3Die Architektur des „Brutalismus“ (französisch brut(e) = roh) verwendete Fassaden aus rohem Beton ohne Abdeckung.
Albrecht Rieß dankte Jürgen Reiner für diese interessanten Einblicke in die Lauffener Baukultur früher und heute. 2023_Baukultur_3Bei der Abschlusseinkehr in die „Sonne“ wurde der angeregte Austausch fortgesetzt.